Freitag der 13. oder die Schwierigkeit, wieder auf die Philippinen zu fliegen

Der Freitag der 13., 2012 soll bei mir noch lange in Erinnerung bleiben. Es war der Rückflug auf die Philippinen. Ich ging davon aus, dass meine Reiseunterlagen, aber ich wurde eines anderen belehrt.

Angefangen hat es beim Einchecken beim Counter der Korean Air im Terminal 2 des Frankfurter Flughafens. Der Angestellte teilte mir mit, dass ich kein gültiges Visum für die Philippinen im meinem Pass hätte oder zumindest den Rückflug nach Deutschland gebucht habe. Ich erklärte: "Wieso? Für die Philippinen brauche ich als Deutscher kein Visum. Man bekäme als Tourist dann anfangs nur ein Aufenthaltsrecht von 21 Tagen auf den Philippinen." Ich erinnerte mich an meine Ausreisen nach Kota Kinabalu, Borneo, Malaysia. Jedesmal, wenn ich von dort nach einer Woche Aufenthalt wieder auf den Philippinen einreiste, bekam ich dort einen Stempel für 21 Tage - ganz problemlos.

Es wurde der Supervisor der Korean Air hinzugerufen. Diese liess sich auch nicht von meinen bisherigen Einreiseerfahrungen beeindrucken und sagte mir strickt: "Sie können nicht mit uns mitfliegen, denn wir müssen uns an die Einreisebestimmungen des Landes halten. Wenn Sie dann plötzlich im Flughafen von Cebu stehen und können nicht einreisen, sind wir dafür verantwortlich und wir müssten eine Konventionalstrafe zahlen. Und dass lassen wir nicht zu, bzw. wir müssten diese Konventionalstrafe an Sie weiterreichen - und das wollen sie doch nicht? Sie können sich aber gerne noch ein Rückflugticket nach Deutschland am Schalter 38 kaufen.

Ich dachte, dass darf doch nicht wahr sein? Wovon soll ich denn jetzt das Ticket nach Deutschland bezahlen, wenn ich noch nicht einmal weiss, wann ich von den Philippinen wieder ausreise? Das hatte ich alles gar nicht eingeplant! Der Chef von Korean Air am Frankfurter Flughafen erklärte es mir alles noch einmal in Ruhe und gab es auf, dagegen anzugehen. Er verwiess mich auf den Last-Minute-Counter visavis.

Dort versuchte ich für nächstes Jahr ein Ticket von Cebu nach Kota Kinabalu, Malaysia zu buchen. Last minute Preis: über 600 Euro! Ich dachte bei mir, dass kann doch nicht wahr sein. Ich erklärte der Verkäuferin, dass ich mit Cebu Pacific im letzten Jahr rund 200 Euro für ein Rückflugticket bezahlt hatte. Sie antwortete mir darauf, dass dieser Flüge von hieraus nicht buchbar seien, zumal das Flugdatum noch ein Jahr im voraus stand. Auf einem Schild stand auch: alle Airlines! Dann fragte mich die Verkäuferin, wohl russischer Abstammung (Akzent), nach dem Drei-Letter-Code für Kota Kinabalu. :-O Ich muss mich doch stark wundern! Sie stellt diese Frage einem Kunden?? Nein! 600 Euro gebe ich für einen Flug von Cebu nach Kota Kinabalu über Singapore nicht aus. Das Geld habe ich nicht.

So langsam wurde ich nervös. Was mache ich nur?! Um mich abzulenken, ging ich mit meinem schweren Gebäck eine Etage höher, um etwas zu essen und zu trinken. Die Zeit schritt voran. Irgendwie muss ich es doch noch schaffen, den Frankfurter Flughafen zu verlassen. Mir kam der Gedanke, dass ich sehr viel Geld verliere, wenn ich meinen Flug nicht antreten kann. So ging ich denn zum Last-Minute-Counter zurück und fragte einen anderen Verkäufer. Vielleicht gab dieser mir ja einen anderen Tipp. Ich schilderte ihm meinen Fall genau. Dann empfahl er mir, mir ein Stornoticket zu kaufen, also einen Flug, den ich nie antreten würde. Das würde mich nur 150 Euro kosten. Ich dachte bei mir, Geld zum Wegschmeissen habe ich auch nicht. Das habe ich noch nie gemacht. Mit meinem Geld gehe ich sehr streng um. So etwas mache ich nicht. Es war bereits 18:40 Uhr und der Check-in für meinen Flug endete kurz nach 19 Uhr. Ich kam zu keinem Entschluss. Dann gab ich auf.


Ich entschied mich, zu meinem Freund nach Berlin zu fahren, um mir von dort aus bei der philippinischen Botschaft in Berlin ein neues Visum zu besorgen. Mir war jetzt alles egal. Ich beauftragte meinen Vater per SMS meinen Freund in Berlin zu kontaktieren und ihn zu fragen, ob ich bei ihm für einige Tage bleiben könnte. Dieser stimmte zu. Das führte bei mir zu einer gewissen Erleichterung. Ich kehrte zum Terminal 1 des Flughafens zurück, wo auch der Fernbahnhof war. Dort erfuhr ich, dass die Tickets nach Berlin auch nicht gerade preiswert waren. Zuerst wurde mir am Schalter ein Ticket von über 100 Euro angeboten. Für diesen Preis hätte ich ja schon fast das Stornoticket kaufen können, dachte ich mir. So entschied ich mich, ein Wochenendticket für 40 Euro zu kaufen, mit dem ich nur die Nahverkehrszüge nutzen konnte. Fahrtdauer 12 Stunden! Wartezeit bis der Zug abfuhr: 4 Stunden! Umsteigen 5 mal. Ich war fix und fertig. Ob ich diese lange Nacht überleben werde? Ich begab mich auf das Gleis, von wo aus mein Zug abfahren sollte.


Es war schon eine sehr lange Zeit, bis mein Zug endlich gegen 0:08 Uhr auf dem Gleis eintraf. Um ca. 12 Uhr mittags kam ich beim Berliner Hauptbahnhof total übermüdet an und wurde von meinem Freund empfangen.

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